Die Einnistungsblutung. Für die einen bedeutet sie Hoffnung – die Hoffnung auf ein Kind – die anderen erkennen nicht einmal, was sie ist. Diese kurze, schwache Blutung wenige Tage nach der Befruchtung einer Eizelle zeigt die Einnistung des Embryos in die Gebärmutterschleimhaut an. Doch sie lässt sich nur allzu leicht mit normalen Zwischenblutungen oder der Menstruation verwechseln.
Wie die Einnistungsblutung entsteht
Wenn eine Eizelle im Eileiter befruchtet wird, macht sie sich anschließend auf den Weg in Richtung Gebärmutter. Es dauert durchschnittlich etwa fünf bis sechs Tage, bis sie dort ankommt. Sie nistet sich dann in die Gebärmutterschleimhaut ein. Dabei kommt es häufig vor, dass kleine Blutgefäße der Schleimhaut verletzt werden. Eine geringe Menge Blut tritt aus, die man äußerlich als Einnistungsblutung wahrnimmt. Allerdings bemerken viele Frauen überhaupt nichts von der Blutung, weil sie sich aufgrund der geringen Blutmenge äußerlich nicht bemerkbar macht.
Das große Problem ist der Zeitpunkt der Einnistungsblutung. Zwischen dem Eisprung und der Menstruation liegen je nach Zykluslänge etwa 14 Tage. Unter Umständen können die Einnistungsblutung und die erwartete Menstruation etwa zur selben Zeit liegen. Die Gründe dafür können sein:
- Die befruchtete Eizelle benötigt mehrere Tage, um zur Gebärmutter zu gelangen.
- Bis das Blut schließlich aus der Gebärmutter nach draußen befördert wird, vergehen nochmals mehrere Tage. Die Blutung tritt dann etwa zwischen dem sechsten und dem zehnten Tag nach dem Eisprung ein.
- Erfolgte die Befruchtung erst zwei oder drei Tage später, verschiebt sich der Termin entsprechend nach hinten.
Trifft die Einnistungsblutung terminlich mit der erwarteten Menstruationsblutung zusammen, werden sie häufig verwechselt. Die Folge: Die Frau merkt erst deutlich später, dass sie schwanger ist, besonders wenn ansonsten keine allzu starken Schwangerschaftssymptome auftreten.
Einnistungsblutung und Menstruation unterscheiden – geht das?
Wenn Du Dich mit der Thematik beschäftigst und eine Schwangerschaft eventuell sogar bereits erwartest, kannst Du die beiden Blutungsarten durchaus unterscheiden. Sie zeichnen sich durch die folgenden Merkmale aus:
Eigenschaften der Einnistungsblutung | Eigenschaften der Menstruation | |
Zeitpunkt | ca. 6 bis 10 Tage nach dem Eisprung, evtl. bis 14 Tage | ca. 14 Tage nach dem Eisprung |
Aussehen des Bluts | Ausfluss mit rosafarbener oder bräunlicher Färbung, oftmals dunkler als Menstruationsblut, keine Koagel (Blutgerinnsel) | Mittelrote Färbung, eher heller, oftmals mit Koageln |
Stärke der Blutung | nur sehr leicht, Schmierblutungen; teilweise nur ein einzelner Fleck; wird eher weniger statt mehr; evtl. etwas stärker bei der Einnistung von Mehrlingen | sehr unterschiedlich, jedoch im Regelfall deutlich stärker als bei der Einnistungsblutung; verstärkt sich charakteristisch spätestens am zweiten Tag |
Dauer der Blutung | oftmals kürzer als 24 Stunden, maximal jedoch Ende nach fünf Tagen | etwa drei bis sieben Tage |
Symptome | manchmal leichter Mittelschmerz, evtl. Übelkeit | oftmals deutlich stärkere Symptome wie Unterleibsschmerzen, Übelkeit, Kopfschmerzen, Stimmungsschwankungen etc. |
Nicht so einfach zu unterscheiden sind Einnistungsblutungen hingegen von Zwischenblutungen, da auch sie im Regelfall durch Gefäßverletzungen hervorgerufen werden und dementsprechend ähnliche Eigenschaften aufweisen. Ein Besuch bei Deinem Frauenarzt kann hier für Klarheit sorgen. Besonders dann, wenn Blutungen mitten im Zyklus auftreten, kann es sich um Zwischenblutungen handeln.
Aussagekraft der Einnistungsblutung
Wenn eindeutig eine Einnistungsblutung vorliegt, kann diese – vor allem in Kombination mit anderen Schwangerschaftsanzeichen – auf das Vorliegen einer Schwangerschaft hindeuten. Allerdings passiert es häufig, dass sich in diesem frühen Stadium der Einnistung die befruchtete Eizelle als nicht überlebensfähig herausstellt und unbemerkt im Rahmen der nächsten Menstruationsblutung abgeht. Eine Einnistungsblutung ist daher kein Garant dafür, dass Du ein oder zwei Wochen später auch tatsächlich einen positiven Schwangerschaftstest in Händen halten wirst.
Allerdings darf daraus nicht der falsche Schluss gezogen werden, dass eine ausbleibende Einnistungsblutung auch auf eine nicht bestehende Schwangerschaft hindeutet – die meisten Schwangeren können keine entsprechende, eindeutige Blutung vorweisen. Wirklich aussagekräftig ist die Blutung deshalb nicht.